Süßigkeiten
Grundrezept für süßen Hirsebrei
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- Geschrieben von Gero Kurtz
- Hauptkategorie: Süßes und Desserts
- Kategorie: Süßigkeiten
Allgemeines zu Hirse und gesundheitliche Aspekte
Viele mögen noch das Märchen "Der süße Brei" von den Gebrüdern Grimm kennen. Hier geht es um ein armes Mädchen, welches ein Töpfchen geschenkt bekommt, was nach einer Zauberformel süßen Hirsebrei kocht. Zu dieser Zeit, welche von großem Hunger geprägt war, gehörte Hirse zu den Grundnahrungsmitteln und gar süßer Hirsebrei war etwas ganz Besonderes. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Hirse von der Kartoffel, dem Mais, Getreide und dem Reis verdrängt. Heute kennen die meisten Menschen Hirse nur noch als Tierfutter oder als sich immer mehr ausbreitendes Unkraut im Garten.
Dabei ist die Hirse sehr gesund. Für den Hirsebrei zu Hause wird die Millet-Hirse verwendet. Die Hirseart hat sehr kleine Körner und die Erträge sind daher nicht so hoch. In der Hochleistungslandwirtschaft werden Sorghumhirsen angebaut, welche deutlich größere Körner und damit mehr Erträge erzielen. Hirsen sind übrigens extrem Dürreresistent und es gibt fast nie 100%tige Ernteausfälle. Es ist anzunehmen, dass Hirse aufgrund des Klimawandels wieder mehr an Bedeutung für die Welternährung erhält.
Achtung: Die Körner von der Hirse sind nicht für den Rohverzehr geeignet, da sie eiweißschädigende Enzyme enthalten, welche durch das Kochen neutralisiert werden!
Im Handel ist meist die entspelzte Goldhirse erhältlich - diese hat eine goldgelbe Farbe. Daneben gibt es auch noch die Braunhirse. Von der Gesundheit her, enthält die Braunhirse die meisten Mineralien und gilt als eines der mineralienreichsten Getreidesorten der Welt. Könnte man mit einem Vollkornprodukt vergleichen. Goldhirse enthält nicht ganz so viel, jedoch ist sie immer noch viel Gesünder als andere Getreidesorten.
Hirse ist übrigens glutenfrei!
Die durchschnittlichen Nährwerte und die Zusammensetzung kann je nach Herkunft leicht schwanken:
Kaufmöglichkeit von Hirse (Millet) bei Amazon:
Hirse sollte es in allen großen Lebensmittelgeschäften und Reformhäusern geben. Alternativ kann man sie auch bei Amazon besorgen. Ich bevorzuge die Goldhirse von Seeberger.
Goldhirsen:
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Braunhirse als Körner und als Pulver, siehe meine Anmerkung!
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Anmerkung: Es wird mittlerweile in vielen Internetbeiträgen empfohlen, Braunhirse ungekocht zu essen. Überwiegend als gemahlenes Pulver, zum Einrühren in den Joghurt usw. Die Bundesanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BFEL) warnt davor, dass die Braunhirse gesundheitsschädigende Stoffe enthalten kann. Diese wird mit Spelze und Schale vermahlen, was bei der Goldhirse nicht der Fall ist. So sollen alle Mineralstoffe erhalten bleiben. Ein Problem sind z. B. die darin enthaltenen Gerbstoffe, welche die Aufnahme wichtiger Stoffe im Darm (Proteine) verhindern können. Außerdem Phytinsäure, welche die Aufnahme von Calcium und Eisen vermindert. Eventuelle Pestizidrückstände werden ebenfalls mit vermahlen.
Also mein Rat ist, nehmt vorerst immer die Goldhirse. Auch wenn sie vielleicht nicht ganz so viele Mineralstoffe enthält.
Grundrezept für einen leckeren süßen Hirsebrei aus Goldhirse:
Um einen süßen Hirsebrei herzustellen, benötigen wir nicht sehr viele Zutaten und kann auch von Gelegenheitsköchen gut gemacht gemachten
Zutaten und Utensilien:
- 100 Gramm Goldhirse
- 400 ml Milch (mindestens 3,5 % Fett) etwas mehr in Reserve halten
- 1 Prise Salz
- zwei Esslöffel Zucker
- optional: Zimt
- optional: ein Stückchen Butter
- optional: Kompott
- Waage bzw. Messbecher
- Topf mit Deckel
- Löffel
Kochanleitung für den süßen Hirsebrei:
- Zuerst 100 Gramm Goldhirse abwiegen. Das sieht nicht viel aus, jedoch quillt Hirse ganz gewaltig. Ich nehme immer Seeberger Goldhirse, denn diese hat eine ausgezeichnete Qualität.
- Optional: die abgewogene Hirse heiß waschen und vorsichtig abgießen, damit kein Korn verloren geht. Bei der Seeberger Hirse braucht ihr das nicht zu machen. Hirsen von anderen Herstellern sind oft nicht besonders sauber und so werden Schmutzpartikel entfernt. Das heiße Wasser soll obendrein Bitterstoffe herausspülen.
- 400 ml Milch abmessen oder abwiegen.
Einen nicht zu kleinen Topf nehmen und die abgemessene Milch hineingeben. Wenn der Topf zu klein ist, dann kann die Milch überkochen und dies gibt eine große Sauerei. Also am besten einen höheren Topf wählen. - Eine Prise Salz der Milch hinzugeben.
- Die Hirse zur Milch hinzugeben.
- Den Topf mit der Milch und der Hirse unter ständigen Rühren sprudelnd aufkochen lassen. Achtung: Neigt schnell dazu, überzukochen. Immer gut rühren und im Notfall den Topf von der Herdplatte ziehen. Brennt die Milch auf der Kochplatte fest, ist sie nur sehr schwer wieder herunter zu bekommen.
- Wenn die Milch mit der Hirse sprudelnd kocht, dann die Hitze der Platte auf 1 oder 1/2 reduzieren und warten, bis sich alles im Topf beruhigt hat. Immer noch gut umrühren.
- Nun, wenn es im Topf nur noch ganz wenig kocht, den Topfdeckel aufsetzen und die Hirse auf sehr kleiner Flamme 15-20 Minuten ziehen lassen. Dabei ab und zu umrühren und eventuell weiter Milch hinzugeben. Die Behauptung, dass man Hirsebrei nicht umrühren darf, ist ein weit verbreiteter Mythos. Tatsächlich hat das Umrühren keine negativen Auswirkungen auf die Konsistenz oder den Geschmack des Breis.
- Nach 15-20 Minuten: Den Topfinhalt begutachten. Die Hirsekörner müssen nun gut aufgequollen sein und von der flüssigen Milch ist nichts mehr zu sehen? Dann ist der Hirsebrei fast fertig.
- Jetzt den Hirsebrei nochmals umrühren und die Konsistenz begutachten. Möchtest Du den Brei gerne etwas flüssiger, dann gebe noch etwas Milch hinzu, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
- Da es ja ein süßer Hirsebrei werden soll, kann man nun den Zucker unterrühren. Es ist aber auch möglich, diesen erst beim Servieren auf die Hirse zu streuen. Oder erstmal nur ein wenig unterrühren und dann kann (bei mehreren Personen) jeder den Zucker nach eigenen Belieben ergänzen.
- Optional kann ein Stückchen (30 Gramm) Butter hinzugegeben werden. Dann erhält der Hirsebrei einen schönen Buttergeschmack. 😀
- Der Hirsebrei kann warm oder kalt verzehrt werden.
- Ergänzen kannst Du den Hirsebrei durch gemahlenen Zimt (sehr gesund beim Servieren obendrauf streuen) oder sehr schön schmecken auch dazu verschiedene Kompotte (z.B. Pflaumenkompott oder Kirschsoße)
Dann wünsche ich Dir ein gutes Gelingen!
Beste Wünsche von Gero
Vielen Dank für die Bewertung dieses Beitrags.