Rezept für leckere Schweinerouladen

Fast jeder kennt Rinderrouladen, jedoch nur wenige wissen, dass es auch Schweinerouladen gibt. Vom Preis her sind Schweinerouladen nicht so teuer wie Rinderrouladen. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht auch schmackhaft sind. 

Man kann sie im normalen Kochtopf braten, oder im Schnellkochtopf. Im normalen Kochtopf dauern sie etwa 60–80 Minuten und im Schnellkochtopf sind sie bereits in 30 Minuten fertig. Zudem benötigen wir noch Rouladennadeln bzw. Rouladenklammern oder auch Holzspieße, damit die Schweinerouladen beim Braten nicht auseinander fallen. Am besten gefallen mir hier Rouladennadeln. Diese sind schön klein und man kann sie später recht einfach wieder entfernen.

Fleischeinkauf: 

Schweinerouladen gibt es recht selten. So ist zumindest meine Erfahrung. Im Supermarkt gibt es sie gelegentlich. Schweinerouladen werden aus der Ober- oder Unterschale der Schweine gewonnen. Von der Form her sollte sie genau wie Rinderrouladen sein. Also möglichst rechteckig, damit sie sich gut füllen lassen. Die rohe Schweineroulade sieht im Gegensatz zur Rinderroulade etwas blass aus, was aber nichts zu sagen hat. Schweinefleisch ist nun mal nicht so rot wie Rindfleisch und außerdem ist der Fettanteil höher.

Rezept für Schweinerouladen -

Haben Sie das Fleisch gekauft, können Sie es in der Regel noch einige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Die Rouladen, welche in Schutzatmosphäre verpackt sind, halten sich recht lange, die vom Stand sollte man dann doch recht schnell verbrauchen. 

Eine Stunde vor der Verwendung nehmen Sie die Schweinerouladen aus dem Kühlschrank, damit sie sich auf Zimmertemperatur erwärmen können.

Zutaten und notwendige Gerätschaften:

Rezept für Schweinerouladen - Zutaten

  • Schweinerouladen z. B. drei Stück
  • Senf – mittelscharf – ich empfehle Bautz'ner Senf oder Löwensenf (bloß keinen fertigen Rouladensenf nehmen!)
  • Pfeffer (am besten frisch aus der Pfeffermühle)
  • Salz
  • Butterschmalz
  • Butter
  • Speck
  • zwei mittelgroße Zwiebeln
  • 2–3 Stückchen getrocknete Steinpilze (optional)
  • kleiner Zweig Rosmarin (optional)
  • eine Knoblauchzehe (optional)
  • einen Bräter bzw. einen ausreichend großen Kochtopf oder
  • einen ausreichend großer Schnellkochtopf 
  • Rouladennadeln aus Metall oder Schaschlikspieße aus Holz, Rouladenklammern sich auch möglich
  • großes Brett
  • Fleischklopfer
  • Besteck
  • Topflappen usw. 

Auch bei den Zutaten bitte nur gute auswählen. Besonders wichtig ist der Speck. Dieser sollte möglichst frisch sein. Ich kaufe immer den von frei laufenden spanischen Eichelschweinen (gibt es im Kaufland im Stück zu einem günstigen Preis). Keinen alten Speck verwenden, sonst schmeckt die ganze Schweineroulade nachher ranzig!

Rezept für Schweinerouladen - Speck von freilaufenden Eichelschweinen  Rezept für Schweinerouladen - Becher Bautz'ner Senf

Zubereitung der Rouladen

Es gibt 1000 Möglichkeiten eine Schweineroulade zu füllen und die Soße anzurichten. Hier ist nur meine Variante beschrieben, die Sie natürlich nach Herzenslust an Ihre Wünsche anpassen können!

Zuerst bereiten wir alles vor, damit es nachher schneller geht. Die Zwiebel(n) schälen wir und schneiden sie in kleine Würfel. Dazu nach dem Schälen die Zwiebel kreuzweise mit dem Messer einschneiden und danach von der Seite her scheibchenweise durchschneiden. So erhält man Würfel. 

Rezept für Schweinerouladen - entpellte Zwiebel Rezept für Schweinerouladen - Zwiebel längs einschneiden Rezept für Schweinerouladen - Zwiebel zu Würfeln schneiden Rezept für Schweinerouladen - fertige Zwiebelwürfel
Den Speck schneiden wir ebenfalls in kleine Würfel und legen alles schon auf einem Teller parat. Hat der Speck eine Schwarte, schneide ich diese ab und brate und koche sie mit. Hinweis: Der Speck lässt sich besser zu Würfeln schneiden, wenn er im Kühlschrank lag.

Rezept für Schweinerouladen - Speck in Würfel schneiden

Optional kann auch noch eine Knoblauchzehe geschnitten werden. Dazu eine Zehe aus der Knoblauchzwiebel heraus brechen und mit einem Messer die Haut abziehen. Dann auf einem Holzbrett in Stückchen schneiden.

Rezept für Schweinerouladen - heile Knoblauchzwiebel Rezept für Schweinerouladen - heraus gebrochene Knoblauchzehe Rezept für Schweinerouladen - von der Knoblauchzehe mit einem Messer die Haut abziehen Rezept für Schweinerouladen - nackte Knolauchzehe Rezept für Schweinerouladen - Knoblauch in feine Stückchen schneiden Rezept für Schweinerouladen - geschnittener Knoblauch

Die geschnittenen Zwiebeln, den gewürfelten Speck und die Knoblauchstückchen legen wir auf einen großen Teller. Dazu kommt noch ein Zweig Rosmarin (geht auch getrocknet) und einige getrocknete Steinpilze. 

Rezept für Schweinerouladen -

Nun nehmen wir die Schweinerouladen nacheinander aus der Verpackung und legen sie einzeln auf das Brett. Dann ergreifen wir den Fleischklopfer und klopfen Sie zart durch. Das hat den Vorteil, dass die Breite noch etwas größer wird. Haben Sie keinen Fleischklopfer, geht auch die Faust. Rouladen eventuell vorher mit Folie abdecken. Nun kann das Spiel beginnen. Jetzt nehmen wir den Senf und bestreichen eine Seite der Rouladen damit. Danach salzen Sie diese Seite gut und streuen danach reichlich Pfeffer (am besten aus der Pfeffermühle) auf die Schweineroulade. Dann können wir sie füllen. Streuen Sie in die Mitte in einem Streifen sowohl Zwiebeln als auch Speck. Haben Sie auch Knoblauch vorbereitet, dann auch diesen. Danach kann die Roulade aufgerollt werden. Legen Sie dazu die Ränder an den Seiten ein wenig nach innen um. Dann beginnen Sie von der schmalen Seite her (meist ist ein Ende der Roulade breit und das andere schmaler) die Schweineroulade aufzurollen. Die Kunst dabei ist, dass beim Aufrollen jetzt und später nichts von der Füllung herausfällt. Wenn die Roulade fertig aufgerollt ist, dann nehmen Sie je zwei Rouladennadeln oder Schaschlikspieße aus Holz und piken Sie diese schräg durch die Roulade hindurch. Wenn Sie Schaschlikspieße verwenden, stecken Sie nur so weit durch, bis die Spitze auf der anderen Seite wieder herauskommt. Dann brechen Sie das obere Ende ab. Das ist wichtig, damit die Rouladen beim späteren Anbraten richtig Bodenkontakt haben. Dies setzen Sie mit den anderen Schweinerouladen fort, bis alle aufgerollt auf einem Teller liegen.

Rezept für Schweinerouladen - ein großes Holzbrett Rezept für Schweinerouladen - direkt aus der Verpackung genommen Rezept für Schweinerouladen - ausgerollt auf dem Holzbrett Rezept für Schweinerouladen - klopfen der Roulade Rezept für Schweinerouladen - geklopfte Roulade Rezept für Schweinerouladen - Senf auf der Roulade Rezept für Schweinerouladen - den Senf glatt streichen Rezept für Schweinerouladen - salzen Rezept für Schweinerouladen - Pfeffer aus der Pfeffermühle Rezept für Schweinerouladen - mit Speck, Zwiebeln und Knoblauch bestreuen Rezept für Schweinerouladen - an den Seiten einschlagen Rezept für Schweinerouladen - rollen der Roulade Rezept für Schweinerouladen - mit Spießen versehen Rezept für Schweinerouladen - zwei bratfähige Rouladen 

Anbraten der Schweinerouladen

Nun kommt der wichtigste Schritt, der über den guten Geschmack der Schweinerouladen entscheidet – das Anbraten. Zumindest, wenn man die Rouladen im Schnellkochtopf machen möchte. Wenn wir die Rouladen im Schnellkochtopf machen wollen, dann haben wir ja den Nachteil, dass unsere Rouladen nicht zwei Stunden gemütlich braten und Geschmacksstoffe bilden können. Wir müssen die Röststoffe schneller bekommen und das geht nur durch das vorherige scharfe Anbraten. Dazu setzen wir den Schnellkochtopf mit etwas Butterschmalz auf den Herd und stellen auf die höchste Stufe oder kurz darunter. Machen Sie den Holzlöffeltest, um festzustellen, ob das Butterschmalz heiß genug ist. Bilden sich beim Hineintauchen Blasen, dann ist da Fett heiß genug. Nun legen Sie die Rouladen vorsichtig in den Topf. Da dieser sehr heiß ist, ist es unbedingt erforderlich dabei Handschuhe und langärmlige Kleidung zu tragen, denn es wird jetzt ganz schön dampfen und spritzen. Am besten dabei auch eine Brille tragen. Dazu legen Sie auch gleich den Zweig Rosmarin und die abgeschnittene Schwarte vom Speck oder Speckwürfel. Der Rosmarin "verbrennt" zwar, erzeugt aber genau dadurch ein tolles Aroma. Jetzt zeigt es sich auch, ob Sie die Rouladen ordentlich gerollt und verpackt haben. Es darf keine Füllung aus der Roulade rutschen. Falls doch, dann müssen sie diese sofort aus dem Topf entfernen. Verbrennt z. B. die Zwiebel, schmeckt nachher alles bitter!

Die Schweinerouladen müssen jetzt immer nach einiger Zeit gewendet werden. Der Zeitpunkt ist dann gekommen, wenn die Unterseite schön dunkelbraun ist - lieber etwas zu braun als zu wenig. Dies müssen Sie so lange machen, bis die Rouladen rundherum schön dunkelbraun sind. Damit ist auch schon der schwierigste Teil vorbei.  

Hinweis: Manchmal kleben die Rouladen am Kochtopfboden richtig fest. Dann bitte nicht mit Gewalt losreißen, sonst geht sie eventuell kaputt. Einfach weiter braten lassen, noch etwas Fett dazugeben und dann löst sich die Roulade nach einiger Zeit von ganz allein. 

Rezept für Schweinerouladen - ein Topf Butterschmalz Rezept Schweinerouladen - Butterschmalz mit Löffel Rezept Schweinerouladen - ein Stück Butterschmalz im Kochtopf Rezept Rouladen 36 - Holzlöffeltest Rezept für Schweinerouladen - Topf mit Rosmarin, Speck, Butterschmalz Rezept für Schweinerouladen - Anbraten

Wenn Sie nachher keinen Schnellkochtopf verwenden wollen, dann brauchen Sie die Rouladen nicht so stark anzubraten. Braten Sie diese normal rundherum an und löschen Sie danach mit etwas Wasser ab. 

Kochen bzw. Braten der Schweinerouladen im Schnellkochtopf

Wenn die Rouladen schön dunkelbraun sind und wild braten, dann ist es Zeit sie zu löschen. Nehmen Sie ca. 250 ml Wasser und schütten Sie diese schluckweise in den Topf. Es wird mächtig zischen und brodeln. Das ist gut, denn nun löst sich der Bodensatz, der die schönen Röststoffe enthält.

Ziehen Sie jetzt den Topf vom Herd und geben Sie die restlichen Zutaten hinzu. Das wäre hier nach meinem Rezept ein paar Stückchen von den getrockneten Steinpilzen, gehackte Zwiebeln und ein Stück Butter oder Butterschmalz. Gerne auch noch Speckwürfel. Die Menge des zugegebenen Wassers richtet sich auch nach der Größe und den Angaben zum Schnellkochtopf. Bei mir steht in der Bedienungsanleitung, dass mindestens 250 ml im Topf sein müssen. Ich persönlich nehme aber weniger Wasser als angegeben. Auf keinen Fall zu viel Wasser dazu geben. Die Schweineroulade kocht sonst aus und Sie haben am Ende nur ein geschmackloses Etwas im Topf!

Rezept für Schweinerouladen - Anbraten Rezept für Schweinerouladen - gut von beiden Seiten angebraten Rezept für Schweinerouladen - fertig angebraten Rezept für Schweinerouladen - nach dem Ablöschen Rezept Schweinerouladen - geschlossener Schnellkochtopf Rezept Schweinerouladen - Schnellkochtopf Ring zwei

Nun kommt der bequeme Teil. Deckel auf den Schnellkochtopf setzen und auf die Herdplatte stellen. Auf höchste Stufe bis der 2. Ring sichtbar (WMF Kochtopf) ist, dann Feuer zurücknehmen und ca. 20–30 Minuten (ich nehme 30) auf Ring 2 kochen lassen. Danach den Topf vom Herd nehmen und abdampfen lassen. Eine Schweineroulade herausnehmen und kosten, ob sie weich genug ist. Falls nicht, dann noch mal 5 bis 10 Minuten unter Dampf setzen. Wenn alles in Ordnung ist, dann die Rouladen aus dem Topf nehmen und warmhalten.

Rezept für Schweinerouladen - fertige RouladenRezept für Schweinerouladen - zwei fertige schön braune Schweinerouladen

Jetzt noch eine Soße zubereiten. Dazu in den Topf noch etwas Wasser geben. Dazu noch ein Stück Butter und dann abschmecken, ob noch Gewürze dazu müssen. Normalerweise sollte dies nicht der Fall sein. Sonst mit Pfeffer, Salz, Senf und Chili etwas nachwürzen.

Ich nehme dann etwa einen in kaltem Wasser verrührten Esslöffel Mehl. Gut in einer Tasse verrühren, den Topf wieder bei mittlerer Hitze auf den Herd stellen und vorsichtig unter Rühren das Mehl untergeben, bis die gewünschte Konsistenz der Soße erreicht ist.  

Rezept Schweinerouladen - Mehl mit Wasser Rezept für Schweinerouladen - Soßenfonds Rezept für Schweinerouladen - Rouladen in fertiger Soße

Viele nehmen für die Soße auch Sahne, Schmand oder/und Rotwein. Das kann jeder nach seinem Geschmack machen. Es gibt da tausende Varianten.

Hinweis: Ich bin zwar kein Fan von Fertigprodukten, aber Mondamin Mehlschwitze geht auch sehr gut und man braucht nichts extra anzurühren. Wenn man die dunkle nimmt, erhält man eine schöne dunkle Soße, dann allerdings mit Farbstoffen. 

Damit sind die Rouladen fertig. Angerichtet werden sie klassischerweise mit Kartoffeln oder Klößen und dazu Rotkohl.

Kochen der Schweinerouladen ohne Schnellkochtopf:

Hier ist der Nachteil, dass auch bei Schweinerouladen viel Zeit benötigt wird. Besser, man nimmt den Schnellkochtopf. Ansonsten nach einem normalen kurzen Anbraten von allen Seiten, auf mittlerer Flamme die Rouladen zugedeckt köcheln lassen. Aufpassen, wenn das Wasser verkocht ist, dann fangen sie böse an zu zischen. Dann wieder etwas Wasser nachgießen und öfter wenden. Hier kommt dem Anbraten nicht so viel Bedeutung zu, da die Rouladen über die Zeit schön braun werden können. Man muss sie nur immer wenden und darf nur wenig Wasser zugießen, damit sie nicht auskochen. Dies so lange tun, bis sie gar sind. 

Die Kochzeit von Schweinerouladen im normalen Kochtopf beträgt etwa 90 Minuten!

Danach kosten, ob sie weich sind, dann herausnehmen und mit Wasser ablöschen und eine Soße machen (siehe oben bei Schnellkochtopf).

Nicht immer sehen sie gleich aus. Es hängt sehr vom Fleisch ab. Manchmal können sie auch leicht anbrennen, ist bei Schweinerouladen aber nicht so schlimm. Schlimmer ist, wenn Zwiebeln herausfallen und verbrennen. Dann wird die Soße bitter. 

Rezept für Schweinerouladen - zwei fertige Schweinrouladen in Soße  Rezept für Schweinerouladen - fertige Rouladen auf einem Teller

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, tolle Rouladen und viele hungrige Gäste.

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